Montag, 24. August 2009

En México


Bueons dias!


Langsam hab ich mich eingelebt und finde Zeit zum bloggen. Außerdem haben wir seit heute wieder Internet zu Hause, was die Sache erheblich einfacher macht.

Mein neues "zu Hause" hier in Puebla ist die WG von Lucy (23, studiert hier Advertisement), in der noch Pepe - Lucy's Bruder - und 2 Freundinnen wohnen. Lucy und Pepe sprechen (zum Glück!) gut Englisch und so kann ich alles, was ich nicht auf Spanisch sagen kann (und das ist leider noch verdammt viel) auf Englisch ausdrücken.

Doch fangen wir von vorne an:


Der Flug war - nach einer geplant schlaflosen Nacht - super angenehm, da ich nur knapp die Hälfte der Zeit wach war. Langweilig war mir dank netten Nachbarn, Filmen und Ipod nicht und wie 11 Stunden kam mir der Flug von London aus auch nicht vor.





In Mexico City angekommen - nach 40 Stunden ohne richtigen Schlaf


Man muss übrigens beim Zoll einen roten Knopf drücken. Wird die Lampe rot (und bei mir wurde sie rot) muss man all sein Gepäck öffnen und durchsuchhen lassen. Komische Methode ...


Von Mexico City ging es mit einem gut ausgestatteten, bequemen Reisebus weiter nach Puebla, wo unsere Organisation (Siijuve) ein Büro hat, indem unser Sprachkurs stattfindet. Vom Capu (Central del Autobuses en PUebla -> Busbahnhof) hat mich Lucy abgeholt: Für einen ersten Eindruck war ich viel zu müde, allerdings war es auch schon 1 Uhr nachts und ich konnte eh nicht mehr viel sehen. Angekommen, bin ich totmüde ins Bett gefallen.



Nächster Tag:
9:00 - Der Spanischkurs im Siijuve Büro fängt an. Hingekommen bin ich mit dem Bus. Ohne Pepes Begleitung wäre ich niemals angekommen. Ich wäre ehrlich gesagt noch nicht einmal in den Bus gekommen...


"Where is the busstation?! And Pepe, why are we waiting here on the road ?!?!"


Haltestellen gibt's hier jedenfalls nicht. Man streckt einfach seinen Arm an jeder beliebigen Straßenecke raus und der Bus hält an. Naja er hält nicht immer an, manchmal muss man auch im Rollen ein- und aussteigen. Außerdem bleiben die Türen bei der gesamten Fahrt geöffnet und die Fahrer kennen nur Vollgas, was die ganze Sache echt interessant macht.


Der Spanischkurs geht übrigens noch bis zum 27.8. Dann geht’s weiter zum Introduction Camp mit allen anderen Freiwilligen, die ihr Jahr in Mexico verbringen. Die meisten sind übrigens Deutsche.


Zurück zum Text: Nach dem Spanischkurs am ersten Tag sind wir (Jacob, Roman, Robin, Elias, Ich & Tuamos – Ein Freiwilliger, der sein Jahr schon hinter sich hat und mittlerweile wieder in Finnland ist) ins Zentrum von Puebla gelaufen:

Nach 2 cerverzas (Indio schmeckt mir persönlich am besten) in einer sehr relaxten Bar mit Jazzmusik, während denen uns Tuomas Tipps fürs Jahr gegeben hat, sind wir weiter und haben uns den Stadtkern angeguckt.

Bevor wir zurückgegangen sind, haben wir noch in einem sehr einfach eingerichteten mexikanischem "Restaurant" - Tacos al pastor con quesa gegessen (war sehr lecker - Auch wenn es mich gewundert hat, dass der Koch geschätzte 12 Jahre alt war).


Das Zentrum sieht sehr schön aus – vor allem der Platz an der Kathedrale mit Palmen und einem großen Brunnen (vor dem wir hier gerade sitzen)

Von Links: Roman, Ich, Elias, Robin, Jacob


Das wirklich schöne sind aber die Farben der Häuserfassaden hier im Stadtzentrum (muss man aber in echt sehen) :


Ich bin anschließend nach Hause und abends mit Freunden von Lucy in eine Disco in Cholula. Am nächsten Tag war ich dementsprechend kaputt und bin nach dem Spanischkurs direkt nach Hause. Freitagabends sind Lucy und Pepe mit mir nach Tlaxcala gefahren. Die kommen von dort und sind zum Studieren nach Puebla gezogen. In Tlaxcala sind wir in eine gute (das erkennt man daran, obs voll oder leer ist) Taaquerilla gegangen und haben Tacos gegessen. Für alle die, die mit mexikanischen Tacos nicht vertraut sind hier ein Bild:

Zum Essen werden immer IMMER Limetten (Limón) und Salsa (meist ordentlich scharf) gereicht. Die Tacos muss man sich, nicht wie in den USA, selbst rollen.



Mexikanisches Essen ist leider total fettig, was meinem Magen am Anfang ein klein wenig zugesetzt hat! Mittlerweile ist aber wieder alles im Lot, von Tacos habe ich mich aber die letzten 3 Tage fern gehalten, was nicht gerade leicht ist, da es das mexikanische No.1 Gericht ist.


Am nächsten Morgen gab es, von Lucy's Mutter zubereitet, mexikanisches Frühstück, bestehend aus, schmierkäse, huevos fritos, tortillas und mole. Mole wird regional unterschiedlich zubereitet. Dise hier (das schwarze auf meinem Teller) ist mit Schokolade, Chili und vielen anderen Gewürzen. Mir hat sie allerdings absolut nicht geschmeckt ! Tortillas zum Frühstück fand ich übrigens auch äußerst gewöhnungsbedürftig...



Mit dem Bus bin ich anschließend zurück nach Puebla zum Spanischkurs.

Dienstag, 18. August 2009

2. Vorbereitungsseminar

So, letzter Blogeintrag aus Deutschland ! Morgen geht’s rund Leute !!! Es ist zwar schon halb 12 und ich werde in knapp 4 Stunden los müssen, aber schlafen könnte ich vermutlich eh kaum.




Mit ingesamt 43 anderen Freiwilligen (davon 38 Jungs) vom ICJA war ich vom 5.-14. August wie schon Anfang April im Haus Kreisau in Berlin-Kladow zu meinem zweiten Vorbereitungsseminar:


Was stand auf dem Programm?

Zunächst wurden wir nach dem altbekannten Modell – jeder zieht eine Farbe – in Gruppen aufgeteilt. Ich hab nen roten Zettel erwischt und war fortan Teil der „roten Versuchung“ (nein, den Namen habe nicht ich ausgesucht). Nach Vorstellungsrunde, kurzer Einweisung durch die Teamer und gemeinsamem Überlegen was unsere Erwartungen an das Seminar sind, gab es nach dem Abendessen eine Einheit zum Teambuilding: In die Farbgruppen aufgeteilt, bekam jedes Team die Aufgabe in 45 Minuten aus Strohhalmen, Zahnstochern, Blättern und Klebe einen möglichst hohen Turm zu bauen. Leider haben wir es verpasst Fotos zu machen, ich kann euch aber versichern, dass unser Turm mit 2,17 Metern nicht nur der größte, sondern garantiert auch der stabliste war. Der Styleaward ging übrigens an Team maskulin.



Die folgenden Tage vergingen rasend: Nach dem Frühstück zu dem wir bis zum Schluss immer später bis gar nicht mehr erschienen, gab’s stets ’nen kurzen Energizer (irgendein sportliches Spiel bei dem sich alle bewegen SOLLEN, um wacher zu werden). Dann folgten jeweils bis zum Abendessen Einheiten zu verschiedenen Themen, unterbrochen von Mittagessen und anschließender kurzer Freizeit (nicht selten genutzt, um Schlaf nachzuholen). Nach dem Abendessen wurde dann in den Farbgruppen der Tag noch mal kurz zusammengefasst und jeder hatte Gelegenheit sich zu äußern und Feedback zu geben.


Die Einheiten wurden zum Teil von Referenten gestaltet, z.B. Heike von „Peace Brigades“ zum Thema Menschenrechte, bei der wir die versch. Menschenrechte kreativ darstellen sollten, oder 2 junge Leute von einer Faitrade-organisation, die uns mit einem Kaffebohnen-Tausch-Spiel, den globalen Markt näher bringen wollten.


Neben dem freien Tag in Berlin und dem internationalen Essen, war ein lustiges Highlight definitiv die letzte Einheit, bei der wir alleine oder in Kleingruppen irgendeine freiwillige Arbeit in der näheren Umgebung machen sollten: Frido (Vietnam & präsentiert stolz unser Zertifikat), Leo (Ecuador), Ich (Mexiko) und Christoph (Uganda) haben bei Getränke Hoffmann Kästen geschleppt und den Laden auf Vordermann gebracht. Andere haben einfach bei absolut fremden Leuten geklingelt und fanden sich dann mit den Kindern am See wieder, um ihnen Schwimmen beizubringen. Es war auf jeden fall ziemlich spontan und total lustig, vor allem weil Kladow nicht gerade groß ist und man überall „Freiwillige“ gesehen hat.



So, und wie war das Seminar jetzt?


Im Gegensatz zu einer ziemlich stressigen Anreise im Auto mit zwei langen Staus auf der A2 und erfolgreichem Verfahren kurz vor Kladow war das komplette Seminar richtig super: Stimmung war von Anfang an ausgelassen, alle haben sich super verstanden, die Nächte waren meist lang, wir hatten fast immer gutes Wetter und konnten im See schwimmen oder mit den Kanus rauspaddeln. Außerdem kam auch Sport dank Volleyballfeld, Tischtennisraum, Kickern und Billardtisch nicht zu kurz.

Äußerst lustig waren auch die unterschiedlichen Akzente der Teilnehmer, die z.B. aus Bayern, Baden-Württemberg, Ostfriesland, Sachsen-Anhalt und dem „Pott“ stammten – Vor allem L(o)ars aus Sachsen-Anhalt, der das nächste Jahr in Ädländoa. (Atlanta, USA) verbringen wird.


Das Seminar war cool, vor allem wegen den Leuten. Es war fast immer sehr lustig und trotzdem merkte man in Diskussionen – und es gab haufenweise Diskussionen und Gruppengespräche –, dass man es mit intelligenten, weltoffenen Menschen zu tun hat !

Ich freu mich schon auf das Rückkehrerseminar Anfang August 2010, bei dem ich alle wieder sehen werde.



Vamos - Descubrir el mundo!


Hier gibts die ganzen Bilder.



Bis demnächst, von Mexiko aus :]


Machts gut
Ben